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BAYER von BAYERSBURG : Die k. u. k. Kriegsmarine auf weiter Fahrt

 

Keine Marine der Welt hat mit so bescheidenen Mitteln so viel für Forschung und Wissenschaft geleistet wie die Kriegsmarine der Donaumonarchie. Bisher sind diese kulturellen Leistungen fast unbekannt geblieben, sie wurden auch noch nie zusammenfassend dargestellt und gewürdigt.

Es ist ein großes Verdienst des ehemaligen Leiters des österreichischen Marinearchivs, Herrn Hofrat Fregattenkapitän a. D. Heinrich v. Bayer, diese notwendige, aber mühevolle Aufgabe auf sich genommen zu haben. Er, der noch auf den schönen Korvetten unserer Flotte die Ozeane befahren hat und die österreichische Marinegeschichte wie kein zweiter kennt, ist wohl der für diese Aufgabe Berufenste.

In jahrelanger mühsamer Arbeit hat er aus Schiffstagebüchern und Expeditionsberichten (die in älterer Zeit noch in italienischer Sprache, ja vielfach in venezianischem Dialekt, der sogenannten Lingua di bordo, verfaßt sind) das vorliegende Buch gestaltet.

Schon im Vorwort darf auf die hohen Qualitäten der dalmatinischen Matrosen, die gutmütig, mäßig, tapfer und ausdauernd waren und zu den besten Seeleuten der Welt gehörten, aber auch auf das hohe Können der Schiffskommandanten, die gut ausgebildet, weltgewandt und verantwortungsbewußt, so geschickt und vorsichtig manövrierten, daß auch bei schweren Stürmen nur selten Unglücksfälle eintraten, hingewiesen werden.

Bis zum ersten Weltkrieg war unsere Hochseeflotte der Stolz jedes gebildeten Österreichers, jedermann wußte um die großen Traditionen der k. u. k. Marine und achtete diese Institution, welche auf kriegerischem, kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet Leistungen vollbracht hat, denen andere Marinen nichts Gleichwertiges gegenüberstellen können.

Mit der Preisgabe der alten Staatsidee versank der Nimbus des alten ehrwürdigen Reiches und damit der Glaube an eine große Wiedergeburt und Zukunft.

Der Zweck dieser Druckschrift soll sein, die in Friedensjahren durchgeführten Missionen und Expeditionen österreichischer Schiffe in Kürze zu schildern und der Jugend jene Männer vor Augen zu bringen, die Österreich jene Wertschätzung in der Welt verschafft haben, die es verdiente.

So war die Flagge Rot-Weiß-Rot in der ganzen Welt hochgeachtet und mit ihr die Schiffe, die sie führten.

Möge das Buch, das von ihren Leistungen berichtet, viele Leser finden, besonders unsere heranwachsende Jugend!

Dr. Ulrich Schöndorfer.

 

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