FRONTINUS : Kriegslisten (fülszöveg)
In Frontin lernen wir einen der tüchtigen römischen Beamten kennen, die ihr ganzes Leben in den Dienst des Staates gestellt haben und denen das römische Reich nicht zum wenigsten mehrere Jahrhunderte hindurch seine Festigkeit verdankt. Als Feldherr hat er sich in Gallien (70 n. Chr.), Britannien (74–77) und Germanien (83) Verdienste erworben, und unter seinen zivilen Ämtern hat er sich namentlich als Vorsteher der staatlichen Wasserversorgung hervorgetan (seit 97), wovon seine Schrift über die Wasserleitungen Roms Zeugnis ablegt. Seine "Kriegslisten" (um das Jahr 90 verfaßt) haben sich bei der Vorliebe der Römer für Militärwesen und Exempla großer Beliebtheit erfreut. In ihnen hat er Beispiele zusammengestellt, wie sich ein Feldherr in einer bestimmten Situation verhalten soll. Der umfangreiche Stoff wird in zahlreichen Unterabteilungen gründlich und nüchtern nach folgenden Hauptgruppen abgehandelt: vor, im und nach dem Kampf, bei der Belagerung, Feldherrntaten. Wir begegnen vielen bekannten Anekdoten, doch überliefert uns Frontin auch als einzige Quelle manches Ereignis aus seiner eigenen Zeit, das für unsere Kenntnis des 1. Jahrhunderts von großer Wichtigkeit ist.
Professor Dr. G. Bendz (Lund) hat sich um Frontin schon durch mehrere Arbeiten verdient gemacht. Die "Kriegslisten" werden zum ersten Mal in neuerer Zeit in deutscher Sprache vorgelegt und durch ausführliche Erläuterungen dem Verständnis der Leser nahegebracht.
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