CRAIG : Königgrätz (fülszöveg)
Am Morgen des 3. Juli 1866 galt Österreich als die stärkste Macht in Mitteleuropa. Am Abend desselben Tages war Österreich geschlagen, Preußens Unbesiegbarkeit unter Beweis gestellt. „Dreißig Dynastien sind hinweggespült, das Schicksal von zwanzig Millionen zivilisierter Menschen ist für immer betroffen”, schrieb der Londoner Spectator.
Die Schlacht bei Königgrätz, eines der größten kriegerischen Treffen der neueren Geschichte, veränderte nicht nur schlagartig die Situation in Europa, sondern den Lauf der Geschichte in den hundert Jahren seit dem 3. Juli 1866. Sie führte direkt zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, und es ist mehr als zweifelhaft, ob die beiden Weltkriege sich ereignet hätten, wäre die habsburgische Monarchie an jenem schicksalhaften Tag Preußen nicht unterlegen.
Der berühmte schottische Historiker Gordon A. Craig, Ordinarius für Neuere Geschichte an der Stanford University, USA, geht in diesem Werk von der politischen Situation aus, die zum Krieg zwischen Preußen und Österreich führte: dem Kampf um die Vormachtstellung in Deutschland, dessen Triebfeder Bismarck war. Seine minuziöse Rekonstruktion der Schlacht — durch die beigefügten Karten anschaulich illustriert — belegt er durch Augenzeugenberichte von Kriegskorrespondenten, Offizieren und Mannschaften, zeigt aber auch die Auswirkungen des „langen Tages” von Königgrätz. Zum Unterschied von herkömmlichen Darstellungen führt Craig die österreichische Niederlage weder auf den Nepotismus des Hauses Habsburg noch auf die Wunderwaffe der Preußen, das Zündnadelgewehr, zurück, dessen Wirkung er jedoch nicht unterschätzt. Die Persönlichkeiten der Armeeführer, das strategische Genie Moltke, die Tragik Benedeks werden mit großer Objektivität gezeichnet. Das Bild der letzten großen Schlacht klassischen Stils ersteht plastisch vor uns, gleichermaßen faszinierend für den historisch und politisch interessierten Laien wie für den Wissenschaftler.
„Ich halte Gordon A. Craigs Buch für das bis jetzt beste in der Reihe der neueren Forschungen, um so mehr als Prof. Craig es versteht, die politischen und militärischen Komponenten in richtige Harmonie zu bringen.”
Univ.-Prof. Dr. Ludwig Jedlicka, Österr. Institut f. Zeitgeschichte, Wien
„Prof. Gordon A. Craigs Buch ist lebendiger und knapper als selbst Friedjungs berühmte und detailgetreue Schilderung der Schlacht bei Königgrätz, Es enthält alle wichtigen Einzelheiten und ist im Politisehen ebenso überzeugend wie im Militärischen.”
Observer
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