Kronologikus hadtörténet 4 – Újkor 1900-tól – Könyvek

BÁNLAKY : Der Russisch-japanische Krieg 1904–1905 (előszó)

 

Wie es scheint, werden wir noch lange auf eine von russischer oder japanischer Seite auf Grund der Feldakten verfaßte autentische Darstellung des russisch-japanischen Krieges warten müssen. Unter solchen Umständen können, nebst sehr zahlreichen, recht wertvollen Publikationen privater Natur, die von unserem und dem deutsehen Generalstabe verfaßten „Einzelschriften” als verläßlichste Quellen für das Studium dieses äußerst interessanten, mit den modernsten Waffen und Kriegsmitteln geführten Krieges angesehen werden, umsomehr, als dieselben die historischen Ereignisse eingehend genug behandeln, um sich ein vollkommen klares Bild über den Verlauf der operativen und taktischen Handlungen desselben zu bilden.

Der rein geschichtliche Teil meiner Darstellung lehnt sich vielfach an diese beiden „Einzelschriften” an, ja so manche Begebenheit erscheint sogar, wenn auch nicht wörtlich, so doch vollinhaltlich, dabei aber durch das allerneueste Material entsprechend ergänzt und berichtigt, dem einen oder dem anderen dieser hervorragenden Quellenwerke entnommen.*) Auch ein Teil der zuliegenden Skizzen und Karten wurde mit Genehmigung der Redaktion von „Streffleurs Milit. Zeitschrift” im k. u. k. Militärgeographischen Institute unter Benützung des Kartenmaterials unserer „Einzelschriften” hergestellt.

An der Hand des nunmehr reichlich vorhandenen Materials machte ich es mir zur Aufgabe, bei tunlichst erschöpfender und ausführlicher Beschreibung der historischen Begebenheiten, dieselben in besprechender Weise möglichst eingehend zu analysieren und zum Zwecke der Nutzbarmachung der darin enthaltenen Lehren mit Bemerkungen und Betrachtungen zu versehen. Wenn hiebei vielleicht zu viele ausstellige, hie und da sogar etwas schärfere Bemerkungen zu Papier kamen, so geschah dies nur im Interesse einer möglichst vielseitigen und ziemlich markanten Beleuchtung der geschehenen Tatsachen; die Sucht nach einer wohlfeilen Krittelei und die Absicht, einzelne Truppenteile und deren Kommandanten in schiefes Licht zu stellen und zu kränken, lag mir gewiß ganz ferne.

„La critique est aisée, mais l'art est difficile” sagt ein alter Erfahrungssatz und wahrhaftig schon deshalb ist das Kritisieren viel leichter, als etwas selbst richtig zu vollführen, weil der Kritiker bei seiner höchst bequemen Arbeit am grünen Tische, bei vollkommener Kenntnis und Übersicht der Ereignisse und im Besitz so mancher Daten über die eigene und feindliche Absicht, Stärke, Gruppierung, über das Terrain und sonstige Nebenumstände, die den betreffenden Truppen und deren Kommandanten gelegentlich ihrer Handlung entweder ganz oder wenigstens zum Teile unbekannt waren, — hinreichend Zeit und Muße hat, sich ohne Übereilung und in voller Ruhe die idealste Lösung der jeweilig an die einzelnen Kommandanten und Truppen herangetretenen Fragen und Aufgaben zurechtzulegen. Aus diesem Grunde bietet sich öfters Gelegenheit, selbst den Entschlüssen und Taten hervorragendsler Feldherren solche Seiten abzugewinnen, die eine mehr-weniger abfällige Kritik ganz gut vertragen, ohne daß hiedurch ihre Grüße und ihr Ansehen den geringsten Abbruch erleiden würde. Hierin wolle auch für meine vielfachen ausstelligen Bemerkungen ein Entschuldigungsgrund erblickt werden. Aber im selben Maße als ich auf begangene Fehler hinweisend, dieselben einer strengen Beurteilung unterzog, habe ich anderseits mit noch mehr Freude jede Gelegenheit ergriffen, um für gut und richtig befundene Handlungen besonders hervorzuheben.

Der Umstand, daß ich keiner der beiden interessierten Armeen angehöre, bietet eine sichere Gewähr dafür, daß ich mein Urteil einzig und allein auf Grund von, zwar in einzelnen Details gewiß noch so mancher Ergänzung und Berichtigung bedürftiger Tatsachen, dabei aber frei von allen Nebenrücksichten, nach bestem Wissen und Gewissen, in möglichst gerechter Weise zu bilden und zu fällen bestrebt war.

Budapest, im November 1909.

Der Verfasser.


*) Diese, sowie die übrigen hauptsächlich benützten Quellen sind bei jedem Kapitel besonders angeführt. [vissza]

 

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