Kronologikus hadtörténet 1 – Ókor – Könyvek

Hannibal (előszó)

 

Hannibal ist bis auf den heutigen Tag eine der faszinierendsten Gestalten der Geschichte des Altertums geblieben. Für Rom war er einst die Personifikation des Gegners im 2. Punischen Krieg, das heißt in jenem Ringen, in welchem die Stadt und ihre italische Bundesgenossenschaft bis an den Rand der Katastrophe getrieben wurden, in jenem Ringen, welches schließlich über die Beherrschung des Mittelmeerraumes und damit der antiken Welt entschied. Die Entfesselung dieses Krieges, der Zug durch die Alpen, die triumphalen Siege über die Heere der römischen Republik, die in Cannae gipfelten, die Ausweitung des Kampfes zu einem antiken „Weltkrieg” gegen Rom, der konsequente und beharrliche, zuletzt verzweifelte Widerstand in der Schlußphase der Auseinandersetzung, als sich das Blatt gewendet hatte, endlich der Versuch, die Stellung Karthagos erneut zu festigen und die ungebrochene persönliche Aktivität des Flüchtlings im hellenistischen Osten haben sich tief in das europäische Geschichtsbild eingeprägt. Im Mittelalter wie in der Neuzeit blieb das militärische Genie Hannibals unbestritten, auch die Gegenwart kann sich seinem Banne nicht entziehen. Die wissenschaftlichen Kontroversen um Hannibals Weg durch die Alpen oder um die Lage des Schlachtfeldes von Cannae wurden von den Massenmedien aufgegriffen. Allen Wendungen gegen eine Personalisierung der Geschichte zum Trotz erscheint nahezu jedes Jahr eine neue oder neuaufgelegte Hannibalbiographie.

Allein die wissenschaftliche Diskussion ist in der Regel nicht durch diese lange Reihe der Hannibalbiographien stimuliert worden, sondern immer wieder durch Einzeluntersuchungen, die von den verschiedensten Fragen ausgingen. Die Eigenart der Quellenlage wie die Vielzahl und Bedeutung der mit Hannibal verbundenen Problemkreise hatten zur Folge, daß der modernen Hannibalforschung jene Konzentration auf eine Grundfrage und damit jene innere Geschlossenheit fehlt, welche die Diskussion um Perikles, Alexander, Caesar, Augustus oder Constantin weithin kennzeichnen. Hier überwiegen im Gegenteil die Zersplitterung und die Verselbständigung ganzer Themenkomplexe wie desjenigen vom Ausbruch des 2. Punischen Krieges und der damit gekoppelten „Kriegsschuldfrage”.

Dort aber, wo es um die generelle Bewertung Hannibals geht, sieht sich die moderne Forschung immer wieder durch die fundamentale Tatsache beschränkt, daß für Hannibal keine Commentarii wie im Falle Caesars existieren, nicht einmal eine ausführlichere Quelle erhalten blieb, die wenigstens in ihrem Fundus auf einen Mann der engeren Umgebung Hannibals zurückgeht wie bei Arrian im Falle Alexanders d. Gr. Die insbesondere in Livius verdichtete, einseitig antipunische Tradition beherrschte das Feld, ungeachtet der freieren, doch gewiß nicht romfeindlichen Positionen eines Polybios oder Cassius Dio. Häufig wurde unbewußt hingenommen, daß die römische Überlieferung den großen Gegner nur nach dem eigenen Maß gemessen und nur nach dem eigenen Recht beurteilt hatte.

Es kommt hinzu, daß bei Hannibal stets die Gefahr einer Isolierung des Geschehens gegeben war. So ist es nicht überflüssig, daran zu erinnern, daß seine Gestalt nur innerhalb der Weltgeschichte des Mittelmeerraumes im hellenistischen Zeitalter ihre angemessenen Proportionen und ihren legitimen Platz erhalten kann. Es genügt nicht, Hannibal lediglich mit der Geschichte seines Hauses, der Barkiden, zu verbinden oder einzig mit der Geschichte Karthagos — so notwendig diese Grundlinien sind. Gerade die neuere Spezialforschung hat deutlich gemacht, wie viele Fäden Hannibal mit der hellenistischen Welt verbinden, mit jener Welt, deren Formen er aufgriff, deren Möglichkeiten er nutzte, an deren Eigengesetzlichkeit und Grenzen er schließlich scheiterte.

Angesichts dieser Sachlage bedarf dieser Band der Reihe „Wege der Forschung” keiner Rechtfertigung. Hauptprobleme und Schwerpunkte der neueren Forschung bedingten Anlage und Inhalt. Naturgemäß konnten dabei aus äußeren Gründen nicht alle Vorstellungen des Herausgebers verwirklicht werden. Es fiel ihm nicht leicht, auf einen Wiederabdruck der berühmten Akademieabhandlungen Eduard Meyers und Walter Kolbes, der wichtigen Beiträge Elias Bikermans oder anderer, gehaltvoller neuer Studien zu verzichten, die er persönlich sehr schätzt, die aber in der Regel eher zugänglich sind oder aus anderen Gründen hier nicht aufgenommen werden konnten. Um dafür wenigstens einen gewissen Ersatz zu bieten, wurde versucht, in einem einleitenden Beitrag Forschungsgang und Forschungsstand zu skizzieren und dabei insbesondere auch die Positionen jener Gelehrten zu markieren, die in diesem Band nicht selbst zu Wort kommen konnten.

Zu lebhaftem Dank ist der Herausgeber Gisela Wirth für vielfache Hilfe verpflichtet sowie den Übersetzern und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft.

 

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